Beeren-Mascarpone-Tarte (himbeerig brombeerig cremig)

Wann ist ein Kuchen ein Kuchen.
Und wann eine Tarte – und wann eine Torte? Und wann wird aus einem Kuchen ein Pie? Oder heißt es etwa eine Pie? Der Kuchen, die Tarte, die Pie? Bin ich verwirrt.

Die Übergänge sind fließend. Hier gibt es bestimmt keine 100%ig richtige oder falsche Bezeichnung. Selbst der Duden lässt (nach meiner Recherche) beim/bei der Pie beide Geschlechter zu. Schließlich kann man heutzutage sein Kind ja auch nach einem Stadtteil, einem Stern oder einer Himmelsrichtung nennen. Also eigentlich alles halb so wild. Ihr könnt euer Backwerk nennen, wie ihr wollt. Unterm Strich zählt doch sowieso nur, ob es allen geschmeckt hat!

Ich habe für mich eine grobe Einteilung gefunden. Grundsätzlich ist alles erst einmal ein Kuchen. Mit Mürbeteig-Boden, flach und mit Obst (so wie heute zum Beispiel) ist es dann eine Tarte. Torten sind für mich immer mit einem Creme-Anteil, etwas aufwändiger und im Normalfall auch höher als andere Kuchen. Und wer es genau wissen will, eine Quiche ist bei mir immer herzhaft. Mit dieser Einteilung komme ich für meine kleine Rezeptsammlung gut klar. Sicher gibt es Feinheiten, Unterkategorien und die Kategorie „das ist nicht einmal ein richtiger Kuchen“. Doch die Sonderfälle haben dann auch meistens ihre eigenen Namen wie „Omas hausgemachter Hopfenstrudel“ oder so. Auch beim American Pie bin ich mir immer unsicher. Ist es noch ein(e) Pie, wenn ich anstatt der amerikanischen Variante (mit zu viel Fett) lieber meinen Mürbeteig verwende? Ich finde ja – alles, was ich in meiner Pieform backe, ist ein(e) Pie. Und ja – ein(e) Pie kann auch herzhaft sein.

Heute darf ich euch meine fruchtige Tarte (flach, mit Mürbeteigboden, mit Beeren) vorstellen.
Wie schon bei meinem letzten Rezept – Mascarpone-Schoko-Kuchen – konnte ich wieder auf die eingefrorenen Beeren vom letzten Sommer zurückgreifen. Auch jetzt, während ich den Beitrag hier schreibe, bin ich noch total begeistert, wie toll das geklappt hat.

Notiz an mich selbst: „Diesen Sommer wieder Früchte einfrieren.“ GANZ WICHTIG!!!!

Dann kann ich euch nächsten Winter wieder mit herrlich eingefrorenen Beeren überraschen.

Doch jetzt zum Rezept – habt viel Spaß, vor allem beim Nachbacken.
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Träubleskuchen (Johannisbeerkuchen, Hannstreibleskuchen)

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Bei Johannisbeeren geht es mir wie bei Erdbeeren – ich kann es kaum erwarten, bis sie auf dem Wochenmarkt endlich angeboten werden. Dieses Mal waren es gefühlte Monate später als letztes Jahr. Ich glaube, das ist auch der Hauptgrund, warum ich am Samstag nach dem Markteinkauf sofort wusste, dass ich aus den gekauften Beeren einen Kuchen machen werde.

Dieses Mal habe ich mich dann auch nicht auf irgendein Experiment eingelassen, sondern ein bewährtes Rezept genommen.

Wundern musste ich mich nur, als ich auf dem Rezept-Zettel beim Mürbeteig „Milch“ gelesen habe. Da war mir eins klar – das Rezept ist nicht von mir. Also – wer auch immer die Verfasserin/der Verfasser ist – an dieser Stelle vielen Dank.

Wo auch immer ich dieses Rezept her habe – es schmeckt auf jeden Fall herrlich nussig durch die gemahlenen Haselnüsse und süß/sauer durch die Johannisbeer-Meringue-Mischung.

Und wenn ihr die Bilder genau anseht, werdet ihr bei den Eiern sehen, dass ich vier verschiedene Größen/Farben habe. Das liegt daran, dass meine Schwester seit geraumer Zeit ein paar Legehennen in ihrem Garten hat. Naturgemäß und bei guter Pflege legen diese auch schön regelmäßig Eier. Im Normalfall werden diese auch (vor allem durch meinen Neffen) gut aufgebraucht. Letzte Woche hatte ich Glück – da waren auch für mich noch 10 übrig. Im Schnitt waren sie dann Größe M – aber beim Trennen merkte ich schon, dass eines davon Größe XS war.

Jetzt aber ab zum Rezept – ich hoffe es gefällt euch.
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Ombretorte 2.0 (süßer, aufwändiger, castingerprobt)

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Manche von euch werden sich schon gewundert haben, warum ich schon seit vier Wochen nichts mehr veröffentlicht habe. Nun – heute werde ich euch ausführlich (ob ihr wollt oder nicht) über die letzten Tage und Wochen berichten.

Um Ostern hatte ich mich bei der SAT1-Show „Das große Backen“ beworben. Das allein ist natürlich kein Grund, mit dem normalen Leben nicht weiter zu machen, doch ich habe tatsächlich ein paar Tage später DEN Anruf bekommen und wurde zum Casting nach München eingeladen. Und nach dem Anruf war erst einmal nichts mehr wie vorher.

Da das eher eine Spontanbewerbung war (letztes Jahr drohte mir noch eine Freundin, sie würde mich anmelden), wurde mir das Ausmaß auch erst nach dem Anruf bewusst. Zumal der Ablauf vorsieht, dass man zuerst sein „Meisterstück“ mitbringen und vor einer ersten Jury bestehen muss. Doch was sollte ich präsentieren? Wie die 270 Kilometer überstehen? Bis hin zu „Was ziehe ich an?“ und „Hält mein Herz das aus?“.

Nachdem ich mich dann wieder (zumindest etwas) beruhigt habe, habe ich mir erst einmal die sogenannten „First Look“-Videos aus den vergangenen Staffeln angesehen. Da sah man die zukünftigen KandidatInnen, wie sie sich beim Casting präsentiert haben und was sie mitgebracht haben. Das beruhigte mich erst einmal, da einige nicht die super-duper-motivlastigen Torten vorzeigten. So habe ich mich entschlossen (nach einem kleinen Umweg über Tartelettes) eine Erdbeer-Quark-Haselnuss-Biskuit-Torte zu machen. Im Ombré-Look – ähnlich wie HIER – mit ein paar geschmacklichen und optischen Änderungen.

Allerdings habe ich das nicht alleine entschieden. Ein Dank hier an meine familiäre Jury, die aus zwei unterschiedlichen Torten auswählen konnte. Und wenn ich schon beim Bedanken bin – DANKE an meinen lieben Mann. Er wurde regelmäßig aus der Küche verbannt – musste meine Aufgeregtheit teilen und auch die kleinen Niederlagen. Danke auch an alle DaumendrückerInnen und mentale UnterstützerInnen.

Zurück zum Thema: Wie gesagt – das Casting sah vor, dass man zuerst sein mitgebrachtes Meisterstück präsentiert, etwas dazu erzählt und das war es dann auch. Die Jury wählt dann diejenigen aus, die eine Runde weiter kommen. In der nächsten Runde wird dann gebacken und ein Kamerainterview geführt. Gleich vorweg – ich habe es nicht in diese nächste Runde geschafft. Insgesamt waren 31 BewerberInnen beim Casting in München – mit mir vier Männer – und 20 davon kamen in die nächste Runde. Und was soll ich sagen – die anderen drei Männer kamen weiter. Was unterm Strich auch wirklich kein Wunder war. Hätte man die vier Torten nebeneinander gestellte wäre meine schon ziemlich abgeschmiert. Zwei der Torten waren sehr aufwändige Motivtorten und eine wohl geschmacklich sehr gute Prinzregententorte. Dazu kommt natürlich auch noch der Faktor, dass für die Sendung bestimmte Typen gecastet werden. Alles in allem bin ich dann wohl durchs Raster gefallen.

Insgesamt war es eine ganz tolle Erfahrung und ich habe viele liebe BackkollegInnen getroffen. Und ich gehe davon aus, dass ich ein paar davon auch im Fernsehen wiedersehen werde. Vielleich bin ich ja auch in dem ein oder anderen Filmschnipsel zu sehen – denn beim Casting wurde schon ordentlich gefilmt. Dazu noch das sehr nette Team, das das Casting organisiert hat.

Auch wenn ich es nicht in die nächste Runde geschafft habe, hat die Vorbereitungszeit extrem viel Spaß gemacht – und jetzt kommt die zweite Seite der Medaille. Durch das Testbacken habe ich einige neue Dinge ausprobieren können. Zum Beispiel das selbst hergestellte Sahnekaramell (wie in dieser Torte verarbeitet), oder meine erste Crème pâtissière (Konditorencreme). Auch die leichte *hüstel* Buttercreme aus Swiss Meringue war für mich Neuland.

Als Hobby-Bäcker kommt man ja nicht oft in die Verlegenheit, am laufenden Band zu backen. Was ich in den letzten zwei Wochen vor dem Casting erfahren durfte ist, dass auch hier der Uralt-Spruch „Übung macht den Meister“ voll und ganz zutrifft. Ich hatte mir für die Herstellung den Freitag frei genommen. Doch das Herstellen der Böden und der Füllung ging mir extrem routiniert von der Hand, dass die Zeit mehr als ausreichend war. Abgesehen von der Tatsache, dass mein Blutdruck während der ganzen Zeit wahrscheinlich jenseits aller gesunden Werte war!!!!!

Nun aber genug der Vorrede – hier das Rezept meiner Torte:

STOP – eines noch – im Beitrag fehlen an der einen oder anderen Stelle Bilder (vor allem bei der Buttercreme). Dies ist einzig und allein meiner Nervosität zuzuschreiben. Bei nächster Gelegenheit werde ich diese nachliefern und hier einsetzen. Zumindest gehe ich davon aus, dass ich diese Torte nicht das letzte Mal gemacht habe.

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Ombretorte mit Frischkäse-Quark-Füllung und Haselnussbiskuit

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Seitdem ich mein Standard-Biskuit-Rezept abgewandelt habe und ein Teil des Mehls durch gemahlene Haselnüsse ersetzt habe, bin ich total begeistert. Jetzt muss ich nur aufpassen, dass ich nicht nur noch diesen Kuchenboden backe.

Wenn ich zurück denke, hatte ich immer großen Respekt vor der Herstellung eines Biskuit-Bodens. Ich war eigentlich immer eher der Rührkuchen-Typ. Alle Zutaten schön aufgestellt und eine nach der anderen in eine große Schüssel geben und gut mixen – fertig.

Diese Phase endete jedoch spätestens in dem Moment, in dem ich mit dem Probebacken meiner ersten Hochzeitstorte begonnen habe. Während der Recherchezeit fiel mir dann ja mein Standard-Rezept in den Schoß und das behalte ich auch weiterhin bei. Kurz und gut – der Respekt vor der Biskuit-Masse ist verflogen und so hatte ich auch keine Bedenken bei der Abwandlung.

Das Gute an der ganzen Sache ist für mich immer, wenn ich in allen Bereichen sicher bin was die Herstellung angeht, dann darf auch einmal experimentiert werden bzw. mal etwas Neues ausprobiert werden.

Und weil ich noch nie eine Torte im Ombre-Look gemacht habe, fand ich, dass das ein guter Zeitpunkt für so eine Torte wäre.

Hinter dieser Torte steckt auch dieses Mal wieder ein Anlass.

Die Einladung kam ganz pragmatisch telefonisch und mein lieber Schatz meinte nur: „Du, nächsten Sonntag hat meine Tante Geburtstag, sie hat uns eingeladen, wir sollen vorbeikommen, kommst du auch mit?“. Das hörte sich erst einmal nach einem ganz normalen Sonntag mit Mittagessen, Kaffee und Kuchen an. Also essen und nix tun – genau mein Ding. Doch wie sich herausstellen sollte war es nicht irgendein Geburtstag – sondern ein 70er. Allerdings wollte sie tatsächlich nicht groß feiern. Dass ich einen Kuchen (oder etwas Süßes) mitbringen sollte war klar – aber zu einem 70er wollte ich keines meiner Standard-Rezepte machen.

Am Vortag habe ich die Torte hergestellt inklusive Biskuit und Füllung und über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen. Den Ombre-Look gab es dann am Morgen des Geburtstages. Das hat gerade einmal 30 Minuten gedauert – und das obwohl ich ungeübt bin.

Dieses Mal habe ich mich auch dazu entschieden als Boden einen dünnen Mürbeteig herzustellen. Das gibt dem Ganzen zusätzlich eine gewisse Stabilität. Und es kommt noch eine knusprige Komponente in die Torte.

Das Ergebnis hat sich optisch sehen lassen können und die liebe Tante (inklusive Gäste) war auch total begeistert.

Und ja – ich konnte nicht widerstehen. Als ich die Erdbeeren auf dem Wochenmarkt gesehen habe war es passiert. Letzte Woche konnte ich noch widerstehen – aber dieses Mal nicht. Es ist offensichtlich, dass wir dieses Jahr vier bis sechs Wochen früher dran sind als normal.

Hier geht es dann weiter zum Rezept:

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Apfel-Birnen-Pie (mit ner Prise Zimt)

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Die Kombination Apfel und Birne für einen klassischen Pie ist unschlagbar. Vor allem zu der Jahreszeit, zu der leckere Beeren von den Marktständen verschwunden sind. Wie bereits bei meinem Apfel-Birne-Zimt-Pie wird auch dieses Mal die Füllung soweit vorbereitet, dass der eigentliche Backvorgang eher dem Mürbeteig gilt.

Als kleine Variation habe ich mich dieses Mal für einen komplett gedeckten Pie entschieden. Auch, weil ich mit der Herstellung des klassischen Gitters immer noch etwas auf Kriegsfuß stehe. Da muss ich noch einmal an der Konsistenz des Mürbeteigs arbeiten, damit mir die dünnen Stränge nicht immer kaputt gehen, aber das ist ein anderes Thema.

Was mir an den Pies auch immer gefällt ist die relativ kompakte Füllung. Dieses Mal habe ich sie vorab auf einem Backblech im Ofen vorbereitet. Das hat wunderbar funktioniert und ihr könnt euch während der Backzeit um das Auskleiden der Form mit dem Teig kümmern.

Und schon geht es zum Rezept – ich wünsche euch viel Spaß dabei.

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Tomate Basilikum Quiche (saftig herzhaft lecker)

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Ich habe es ja nicht so mit dem Kochen. Doch auch ich habe manchmal Lust auf etwas Herzhaftes, die Betonung liegt auf „manchmal“, hehe. Und herzhafte Kuchen, oder wie in diesem Fall einer Tarte, schlagen hier zwei Fliegen mit einer Klappe. Ich habe das Gefühl zu Backen und das Ergebnis ist eine saftig frische Tarte – ideal zu einem Salat. Bin schon gespannt, wie euch der kleine Ausflug in die herzhafte Ecke gefällt. Zumal die Herstellung wirklich einfach ist.

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