Ombretorte 2.0 (süßer, aufwändiger, castingerprobt)

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Manche von euch werden sich schon gewundert haben, warum ich schon seit vier Wochen nichts mehr veröffentlicht habe. Nun – heute werde ich euch ausführlich (ob ihr wollt oder nicht) über die letzten Tage und Wochen berichten.

Um Ostern hatte ich mich bei der SAT1-Show „Das große Backen“ beworben. Das allein ist natürlich kein Grund, mit dem normalen Leben nicht weiter zu machen, doch ich habe tatsächlich ein paar Tage später DEN Anruf bekommen und wurde zum Casting nach München eingeladen. Und nach dem Anruf war erst einmal nichts mehr wie vorher.

Da das eher eine Spontanbewerbung war (letztes Jahr drohte mir noch eine Freundin, sie würde mich anmelden), wurde mir das Ausmaß auch erst nach dem Anruf bewusst. Zumal der Ablauf vorsieht, dass man zuerst sein „Meisterstück“ mitbringen und vor einer ersten Jury bestehen muss. Doch was sollte ich präsentieren? Wie die 270 Kilometer überstehen? Bis hin zu „Was ziehe ich an?“ und „Hält mein Herz das aus?“.

Nachdem ich mich dann wieder (zumindest etwas) beruhigt habe, habe ich mir erst einmal die sogenannten „First Look“-Videos aus den vergangenen Staffeln angesehen. Da sah man die zukünftigen KandidatInnen, wie sie sich beim Casting präsentiert haben und was sie mitgebracht haben. Das beruhigte mich erst einmal, da einige nicht die super-duper-motivlastigen Torten vorzeigten. So habe ich mich entschlossen (nach einem kleinen Umweg über Tartelettes) eine Erdbeer-Quark-Haselnuss-Biskuit-Torte zu machen. Im Ombré-Look – ähnlich wie HIER – mit ein paar geschmacklichen und optischen Änderungen.

Allerdings habe ich das nicht alleine entschieden. Ein Dank hier an meine familiäre Jury, die aus zwei unterschiedlichen Torten auswählen konnte. Und wenn ich schon beim Bedanken bin – DANKE an meinen lieben Mann. Er wurde regelmäßig aus der Küche verbannt – musste meine Aufgeregtheit teilen und auch die kleinen Niederlagen. Danke auch an alle DaumendrückerInnen und mentale UnterstützerInnen.

Zurück zum Thema: Wie gesagt – das Casting sah vor, dass man zuerst sein mitgebrachtes Meisterstück präsentiert, etwas dazu erzählt und das war es dann auch. Die Jury wählt dann diejenigen aus, die eine Runde weiter kommen. In der nächsten Runde wird dann gebacken und ein Kamerainterview geführt. Gleich vorweg – ich habe es nicht in diese nächste Runde geschafft. Insgesamt waren 31 BewerberInnen beim Casting in München – mit mir vier Männer – und 20 davon kamen in die nächste Runde. Und was soll ich sagen – die anderen drei Männer kamen weiter. Was unterm Strich auch wirklich kein Wunder war. Hätte man die vier Torten nebeneinander gestellte wäre meine schon ziemlich abgeschmiert. Zwei der Torten waren sehr aufwändige Motivtorten und eine wohl geschmacklich sehr gute Prinzregententorte. Dazu kommt natürlich auch noch der Faktor, dass für die Sendung bestimmte Typen gecastet werden. Alles in allem bin ich dann wohl durchs Raster gefallen.

Insgesamt war es eine ganz tolle Erfahrung und ich habe viele liebe BackkollegInnen getroffen. Und ich gehe davon aus, dass ich ein paar davon auch im Fernsehen wiedersehen werde. Vielleich bin ich ja auch in dem ein oder anderen Filmschnipsel zu sehen – denn beim Casting wurde schon ordentlich gefilmt. Dazu noch das sehr nette Team, das das Casting organisiert hat.

Auch wenn ich es nicht in die nächste Runde geschafft habe, hat die Vorbereitungszeit extrem viel Spaß gemacht – und jetzt kommt die zweite Seite der Medaille. Durch das Testbacken habe ich einige neue Dinge ausprobieren können. Zum Beispiel das selbst hergestellte Sahnekaramell (wie in dieser Torte verarbeitet), oder meine erste Crème pâtissière (Konditorencreme). Auch die leichte *hüstel* Buttercreme aus Swiss Meringue war für mich Neuland.

Als Hobby-Bäcker kommt man ja nicht oft in die Verlegenheit, am laufenden Band zu backen. Was ich in den letzten zwei Wochen vor dem Casting erfahren durfte ist, dass auch hier der Uralt-Spruch „Übung macht den Meister“ voll und ganz zutrifft. Ich hatte mir für die Herstellung den Freitag frei genommen. Doch das Herstellen der Böden und der Füllung ging mir extrem routiniert von der Hand, dass die Zeit mehr als ausreichend war. Abgesehen von der Tatsache, dass mein Blutdruck während der ganzen Zeit wahrscheinlich jenseits aller gesunden Werte war!!!!!

Nun aber genug der Vorrede – hier das Rezept meiner Torte:

STOP – eines noch – im Beitrag fehlen an der einen oder anderen Stelle Bilder (vor allem bei der Buttercreme). Dies ist einzig und allein meiner Nervosität zuzuschreiben. Bei nächster Gelegenheit werde ich diese nachliefern und hier einsetzen. Zumindest gehe ich davon aus, dass ich diese Torte nicht das letzte Mal gemacht habe.

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Ombretorte mit Frischkäse-Quark-Füllung und Haselnussbiskuit

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Seitdem ich mein Standard-Biskuit-Rezept abgewandelt habe und ein Teil des Mehls durch gemahlene Haselnüsse ersetzt habe, bin ich total begeistert. Jetzt muss ich nur aufpassen, dass ich nicht nur noch diesen Kuchenboden backe.

Wenn ich zurück denke, hatte ich immer großen Respekt vor der Herstellung eines Biskuit-Bodens. Ich war eigentlich immer eher der Rührkuchen-Typ. Alle Zutaten schön aufgestellt und eine nach der anderen in eine große Schüssel geben und gut mixen – fertig.

Diese Phase endete jedoch spätestens in dem Moment, in dem ich mit dem Probebacken meiner ersten Hochzeitstorte begonnen habe. Während der Recherchezeit fiel mir dann ja mein Standard-Rezept in den Schoß und das behalte ich auch weiterhin bei. Kurz und gut – der Respekt vor der Biskuit-Masse ist verflogen und so hatte ich auch keine Bedenken bei der Abwandlung.

Das Gute an der ganzen Sache ist für mich immer, wenn ich in allen Bereichen sicher bin was die Herstellung angeht, dann darf auch einmal experimentiert werden bzw. mal etwas Neues ausprobiert werden.

Und weil ich noch nie eine Torte im Ombre-Look gemacht habe, fand ich, dass das ein guter Zeitpunkt für so eine Torte wäre.

Hinter dieser Torte steckt auch dieses Mal wieder ein Anlass.

Die Einladung kam ganz pragmatisch telefonisch und mein lieber Schatz meinte nur: „Du, nächsten Sonntag hat meine Tante Geburtstag, sie hat uns eingeladen, wir sollen vorbeikommen, kommst du auch mit?“. Das hörte sich erst einmal nach einem ganz normalen Sonntag mit Mittagessen, Kaffee und Kuchen an. Also essen und nix tun – genau mein Ding. Doch wie sich herausstellen sollte war es nicht irgendein Geburtstag – sondern ein 70er. Allerdings wollte sie tatsächlich nicht groß feiern. Dass ich einen Kuchen (oder etwas Süßes) mitbringen sollte war klar – aber zu einem 70er wollte ich keines meiner Standard-Rezepte machen.

Am Vortag habe ich die Torte hergestellt inklusive Biskuit und Füllung und über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen. Den Ombre-Look gab es dann am Morgen des Geburtstages. Das hat gerade einmal 30 Minuten gedauert – und das obwohl ich ungeübt bin.

Dieses Mal habe ich mich auch dazu entschieden als Boden einen dünnen Mürbeteig herzustellen. Das gibt dem Ganzen zusätzlich eine gewisse Stabilität. Und es kommt noch eine knusprige Komponente in die Torte.

Das Ergebnis hat sich optisch sehen lassen können und die liebe Tante (inklusive Gäste) war auch total begeistert.

Und ja – ich konnte nicht widerstehen. Als ich die Erdbeeren auf dem Wochenmarkt gesehen habe war es passiert. Letzte Woche konnte ich noch widerstehen – aber dieses Mal nicht. Es ist offensichtlich, dass wir dieses Jahr vier bis sechs Wochen früher dran sind als normal.

Hier geht es dann weiter zum Rezept:

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