Gibt es in eurer Welt auch dieses ungeschriebene Gesetz, dass Onkel und Tanten viel cooler sind, als die eigenen Eltern? Wenn ich an meine Kinder- und Jugendzeit zurückdenke, war das zumindest bei mir so. Da konnte ich auf einmal sogar ruhig am Tisch sitzen und ordentlich mit Messer und Gabel essen.
Jetzt bin ich in dieser außerordentlichen Situation selbst Onkel (dreifach) zu sein. Und ich genieße das in vollen Zügen, soweit es der Zeitplan (und da meine ich jetzt nicht einmal meinen eigenen) zulässt.
Vor Kurzem habe ich mit meiner Schwester telefoniert und sie meinte, sie hätte sich eben mit meinem jüngsten Neffen (5) darüber unterhalten, wen er denn einmal gerne besuchen möchte. Und er hätte unter anderem „Onkel Robby“ aufgezählt. Während dem Telefonat wollte er dann unbedingt und sofort mit mir sprechen – hier ein Auszug:
Er: Wo bist du?
Ich: Arbeiten!
Er: Arbeiten? Ich komme!
Ich: Nein, das geht nicht. (Ein Schweißausbruch bahnt sich an!)
Er: O.K. Rufst du mich an? (Puh – nochmal Glück gehabt!)
Ich: Ja – aber wann denn.
Er: Sofort wenn du Zuhause bist. Und dann komme ich. Tschühüüühhhhs.
Hm – das konnte ich nicht wirklich einordnen, vor allem was die Ernsthaftigkeit angeht und die Dringlichkeit. Ich habe dann mit meiner Schwester vereinbart, dass sie, der Kleine und meine Nichte (12) am Samstag kommen. Da unter der Woche ein Besuch etwas schwierig und auch zeitlich ziemlich begrenzt wäre. Es gäbe dann noch den Ältesten (16), doch gehe ich mal davon aus, dass ich bei ihm schon nicht mehr in die Kategorie „cool“ falle.
Und da meine liebe Nichte sowieso unbedingt mal mit ihrem Back-Blog-Onkel zusammen backen wollte, passte das.
Hier also ein erstes Ergebnis meines gemeinsamen Backens mit meiner Nichte – unterbrochen durch die Bespaßung meines Neffen und ein paar nachmittäglichen Gläsern Crémant mit meiner liebsten Schwester.
Die Kombination aus Schokoladenbrownie (der ja so richtig schön matschig/fudgy sein darf) und der Quarkeinlage mit Orangengeschmack hat mir richtig gut geschmeckt. Den richtigen Zeitpunkt zum rausholen aus dem Ofen ist etwas knifflig. Die Zeitangabe solltet ihr als circa-Angabe sehen. Bei Brownies ist etwas zu früh immer noch besser als zu spät – wenn sie dann zu trocken sind.
Bei unserem ersten Versuch waren sie perfekt.
Jetzt aber weiter zum Rezept.
Zutaten in der Reihenfolge wie ihr sie benötigen werdet:
250 gr. Quark
50 gr. Zucker
1 Orange – davon den Abrieb und 3 EL Saft
1 EL Mehl
1 Ei
200 gr. Schokolade
50 gr. Butter
2 Eier
2 EL kaltes Wasser
175 gr. Zucker
1 TL Vanillepaste (wahlweise 1 Packung Vanillezucker)
75 gr. Mehl
Desweiteren:
1 Backrahmen (25 x 25 cm)
Ofen auf 180°C vorgeheizt
Herstellung:
Zuerst den Quark, Zucker, Orangenabrieb und -saft, Mehl und Ei mit dem Mixer zu einer homogenen Masse verarbeiten und zur Seite stellen.
Die Schokolade zusammen mit der Butter schmelzen. Auch zur Seite stellen und etwas abkühlen lassen.
Die Eier mit dem kalten Wasser aufschlagen und auch zur Seite stellen.
In einer großen Schüssel die geschmolzene Schokolade mit 175 gr. Zucker und der Vanille mit dem Handmixer aufschlagen.
Langsam die mit Wasser aufgeschlagenen Eier dazugeben. Zum Schluss noch die 75 gr. Mehl einarbeiten.
Die Schokoladenmasse in den Backrahmen (oder Backform) geben und glatt streichen.
Darauf nun die Quarkmasse geben und mit einer Gabel leicht vermischen.
Bei 180°C Ober-/Unterhitze für 35 Minuten in den Backofen geben. Hier – wie gesagt – kommt es auf euren Backofen an.
Wie der Titel schon sagt – es gibt noch einen 2. Teil des Onkel-Tages.
Ich hoffe, euch hat das Rezept gefallen. Uns jedenfalls haben die Quark-Brownies sehr gut geschmeckt.
Grüßle
Robby(licious)
Ich kann’s kaum erwarten, auch endlich Neffen und Nichten zu haben 🙂 ! In meiner (zugegeben: verklärten) Vorstellung backen die dann auch mit meinen Mädchen und mir Kuchen in einer wunderbar aufgeräumten Küche (OHNE Mehl, Zucker und Ei ÜBERALL) während wir glücklich plaudern und sie sich freuen, mal was mit ihrer „coolen“ Tante machen zu dürfen. Wie „Backen mit Kindern“ (egal ob Neffen, Nichten oder eigene) in der Realität aussieht weiß ich zwar …. aber träumen kann man ja mal 😀 !
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Also was „saubere Küche“ angeht war ich ein strenger Onkel. Sie musste auch den Abwasch machen. Das gehört schließlich dazu. Hat sie dann auch gemacht. Da kam der (zugegebenermaßen übertrieben) Oberlehrer zu Tage. Gemäß dem Spruch „Wer feiern kann, kann auch arbeiten“.
Grüßle Robby(licious)
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[…] war ja bekanntermaßen unser erster gemeinsamer Backtag. In Vorbereitung dessen, wusste ich nicht wirklich was auf mich zu kommt. Ich wollte auf jeden Fall […]
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[…] Nichte hat sich wieder zu einem Onkel-Back-Tag angemeldet. Ein Tag vor Muttertag. DAS konnte ich mir natürlich nicht entgehen […]
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[…] bei einer Freundin vorzieht, dann hat man, denke ich mal, als Onkel alles richtig gemacht. Der Onkel-Back-Tag ist bei uns keine feste Institution, auch bin ich nicht die treibende Kraft dahinter. Doch ihr […]
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