Jetzt werdet ihr bestimmt sagen: „Schon wieder was mit Äpfeln“. Zumindest ging es mir so, als ich den Beitrag angefangen habe und wisst ihr was, ihr habt Recht. Das muss es jetzt gewesen sein – ich kann nur hoffen, dass die Natur mit spielt und bald die ersten leckeren Früchte auf den Marktständen auftauchen, die nicht nach Wasser schmecken. Erinnert ihr euch noch an letztes Jahr? Da hatten wir um diese Jahreszeit schon 20° und saßen im T-Shirt im Biergarten. Aber die größere Herausforderung bei dem Rezept – und das war und ist auch der Hauptgrund warum ich den Strudel angegangen bin – war es, den Teig für den Strudel „zu ziehen“. Rezepte gibt es ja wie Sand am Meer und ich hab einfach das einer lieben Freundin genommen. Musste aber nach Rückfrage feststellen, dass das Rezept genau ein Mal zum Einsatz kam und meine liebe Freundin danach das sprichwörtliche Handtuch geworfen hat. Der Teig riss an allen Ecken und Enden und zum Schluss (weil die Füllung schon vorbereitet war) hat sie einen Apfelkuchen gemacht. Das im Hinterkopf, habe ich mir zur Vorbereitung auf YouTube mehrere Videos angesehen und dachte in meiner Selbstüberschätzung „Ach, das kannst du auch – LOCKER.“
Jetzt aber keine Angst, das ist kein Bericht über einen Fehlversuch – es hat geklappt – aber ich sag nur eins – Übung macht den Meister trifft hier vollkommen zu.
Wer also schon immer einen Apfelstrudel machen wollte – nur zu – er wird vielleicht nicht perfekt – aber mit ein bisschen Geschick bekommt man das hin.
Zutaten:
Für den Teig:
250 gr. Mehl – auf jeden Fall Typ 550
2 gr. Salz
1 Ei
100 ml Wasser (lauwarm)
20 ml Öl
Öl zum Einpinseln des Teiges vor der Ruhephase (ich habe meinen in Öl „gebadet“)
Geschmolzene Butter zum Einpinseln des ausgezogenen Teiges
Für die Füllung:
ca. 800 gr. klein geschnittene Äpfel (gerne die säuerlichen – Boskoop etc.)
1 Zitrone (den Saft)
170 gr. Rosinen (gewässerte)
100 gr. Semmelbrösel
50 gr. Butter
140 gr. Zucker
10 gr. Zimt
Zusätzlich braucht ihr:
Backblech, gebuttert
Backofen 170°C (Umluft)
Nochmals ca. 60 gr. geschmolzene Butter zum Bestreichen
Herstellung:
Zuerst aus den Zutaten für den Teig – Mehl Salz Ei Wasser Öl – einen geschmeidigen Teig herstellen.
Das geht relativ schnell und sobald er nicht mehr an den Fingern kleben bleibt ist er auch bereit für die Ruhephase. Für die Ruhephase gibt es verschiedene Auffassungen. Ich habe den Teig in einer ganz kleinen Schüssel mit Öl übergossen und mit Folie abgedeckt ca. 40 – 50 Minuten stehen lassen. Danach war er schön elastisch (fast zu elastisch).
Während der Ruhephase zuerst die Rosinen in einer kleinen Schüssel etwas wässern, dann sind sie im Strudel später schön saftig. Die Semmelbrösel in einer Pfanne mit 50 gr. Butter bei mittlerer Hitze goldbraun anbraten und abkühlen lassen.
Die Äpfel vierteln, entkernen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Darüber gleich den Zitronensaft geben. Zucker und Zimt dazugeben. Dann noch die fertigen Semmelbrösel und die gewässerten Rosinen dazu geben und schön vermischen.
Nach der Ruhephase ein Küchenhandtuch bereit legen und leicht bemehlen. Den Teig auch leicht bemehlen und auf dem Küchentuch so gut und dünn es geht ausrollen.
Danach ist dann Handarbeit gefragt. Ich bin daran gescheitert, den Teig mit den Handrücken auszudehnen. Ich hab ihn einfach in beide Hände genommen und hängen lassen. Das Eigengewicht hat ihn dann nach unten gezogen und ich hab einfach die Hände am Rand entlang geführt und als er dann ein Stückchen größer geworden ist wieder auf das Tuch gelegt. Allerdings war der Teig dann rund – aber ich brauchte doch eine eckige Form. Dann fing das Improvisieren an – hier ein bisschen gezogen – da ein kleines Loch geflickt – dort eine etwas dickere Stelle ausgerollt. Irgendwann hatte ich dann annähernd eine rechteckige Form und hab dann einfach mal aufgehört.
Den ausgezogenen Teig habe ich dann mit flüssiger Butter bestrichen. Die Füllung drauf geben mit etwas Platz an den Rändern. Die Ränder habe ich dann eingeschlagen und mit Hilfe des Handtuchs dann den Strudel eingerollt und auf das gebutterte Backblech gelegt. Im Bild könnt ihr, wenn ihr genau hinseht, auch ein kleines Loch entdecken – das musste ich dann notdürftig zu ziehen und einklemmen – keine Ahnung wie ich das hinbekommen habe – aber da der Teig sehr elastisch ist, verzeiht er einem dann doch das eine oder andere Missgeschick.
Im Ofen war mein Strudel dann insgesamt 40 Minuten bei 170°C Umluft. Wie immer sind das circa-Angaben. Also immer ein Auge auf den Strudel werfen. Er sollte leicht braun sein.
Direkt nach dem Backen dann noch einmal mit flüssiger Butter übergießen und einstreichen.
Natürlich schmeckt er am besten noch leicht warm – allerdings hat sich meiner erst nachdem er vollkommen abgekühlt war gut anschneiden lassen.
Zusammen mit einer warmen Vanillesoße schmeckt er mir am Besten.
Ich werde den Strudel auf jeden Fall noch einmal machen. Eventuell bearbeite ich dann diesen Beitrag nochmal – vor allem wenn es etwas zum positiven hin zu berichten gibt.
Ansonsten wünsche ich euch auf jeden Fall viel Spaß beim Nachbacken, falls euch Äpfel nicht schon zu den Ohren heraus wachsen, hehe.
Ganz liebe Grüßle
Robby(licious)
Hi Robby, ich liebe Apfelstrudel. Aber ich habe ihn auch erst zwai Mal selbst gemacht. Mir ging es auch meistens so, dass mit der Teig entweder gerissen ist, oder zu dick war. Oder, wenn der Teig super elasisch ist, er immer wieder zusammenzurrt, dass man ihn kaum dünner bekommt. Ich esse ihn aber immer wenn ich in Österreich bin. Am liebsten auch mit Vanillesauce und gerne auch mit Sahne 🙂
Was die Äpfel angeht, nun, ich kaufe zur Zeit hauptsächlich noch Elstar oder Boskoop (vom Bauern), die schmecken immer noch ganz gut. Die sehen zwar nicht schön aus wie die Hochglanz-Äpfel aus dem Supermarkt, aber es kommt ja auch auf den Geschmack an.
Ansosten wird es jetzt wirklich langsam mal Zeit, dass es wärmer wird…
Liebe Grüße und ich freue mich auf weitere Rezepte
Mona
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Hallo Mona!
Vielen Dank für dein Kommentar. Bin auch ein Fan von Boskoop – und seit Neuestem auch von Pinova – die können auch Apfel-Allergiker essen. Habe da leider jemanden in der Familie.
Danke auch für deine Anteilnahme was den Teig angeht. Ich freue mich schon auf mein zweites Mal und hoffe, das klappt dann besser 🙂
Liebe Grüße
Robby(licious)
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Hallo Robby! So wie dir ging es mir auch immer mit dem Strudelteig, bevor mir dann meine Freundin, die auch bloggt, das ultimative Strudelteigrezept bekanntgegeben hat. Seither reißt nix mehr und der Teig ist echt kinderleicht zu bearbeiten, wenn du willst, schicke ich dir gern einen Link, ich will dich hier nur nicht zuspamen
lg. Sina
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Oh fein – darüber würde ich mich freuen – bin immer für Tipps und Tricks zu haben. Danke schon mal im Voraus. Grüßle Robby(licious)
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Soo..um deinem Apfelstrudel nicht in die Quere zu kommen,..hier habe ich den Teig pikant verarbeitet, zu einem Erbsenstrudel…auch sehr lecker, man weiß ja wie Österreicher verstrudeln alles gggg, lg. Sina
https://giftigeblonde.wordpress.com/2015/02/07/aus-der-experimentierkuche-putenfilet-erbsenstrudel-und-kasesauce/
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Vielen Dank für den Link. Werde das mal ausprobieren. Liebs Grüßle Robby(licious)
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