Haselnussbiskuit Apfelmusmascarpone (naked cake)

Manche Dinge passieren einfach. Wie schlimm sie sind, hängt immer vom Betrachter ab. Bei diesem Kuchen zum Beispiel hatte ich ein ganz genaues Bild vor Augen und meine Geschmackserinnerungsnervenknoten (diverse Hirnforscher werden mir diesen dilettantischen Ausdruck verzeihen) gaukelten mir schon den ersten Bissen vor.

Doch wie gesagt – manche Dinge passieren einfach.

Begonnen hat alles damit, dass wir ausnahmsweise mal samstags abends nichts vor hatten. Einen „Lummel“-Abend auf der Couch mit mehr oder weniger anspruchsvollem Fernseh-/DVD-/Netflix-Programm.

Nach einer nachmittäglichen Runde im Sportstudio wurde die Kleidung bei der Ankunft Zuhause sofort gegen die Schlamper-Klamotten ausgetauscht.

Plötzlich kam die Frage auf: „Haben wir eigentlich was Süßes da?“. Normalerweise kenne ich unseren Bestand an Süß und Salzig ziemlich gut. Jedoch nicht an dem Abend. Und was soll ich sagen – gähnende Leere.

Aber ich habe ja einen etwas größeren Vorrat an Standard-Zutaten. Glaubt jetzt aber nicht, dass ich Apfelmus und Mascarpone immer im Kühlschrank habe. Nein – das waren noch Überreste eines Torten-Projekts auf das ich hier nicht weiter eingehen möchte – und es zukünftig auch nicht werde…es war ein Desaster. Und was des einen Unglück…ist des anderen seine Torte! Somit ist das hier auch eine Reste-Verwertungs-Torte.

Im Großen und Ganzen war die kleine Torte ja vollkommen in Ordnung. Der Haselnussbiskuit war schön saftig. Die Füllung hatte durch den Apfelmus diesen Hauch von Apfel – nicht zu viel – nicht zu wenig. Der für mich optische Abschluss sollte eine dünne Schicht Sahne werden, damit die kleine Torte hübsch weiß daher kommt. Ja – auch eine spontane Samstagabend-Torte hat einen schicken Mantel verdient.

Und beim Aufschlagen der Sahne – und nachdem ich zwei Päckchen Sahnesteif habe einrieseln lassen – wurde mir klar, dass etwas nicht stimmt. Die Sahne wollte einfach nicht steif werden. Alles in den Ausguss, Mixer und Schüssel sauber ausgewaschen und nochmal von vorne – und im letzten Augenblick sah ich auf meiner Sahne den Zusatz

„Kochsahne – 50% weniger Fett“.

Meine Güte – wer kauft denn so etwas. O.K. jemand der kocht…aber wer um Himmels…ja gut ich war es selbst. Augen Auf Beim Sahne Kauf – das ist mein neues Motto.

Wie eingangs schon erwähnt – für mich war das schlimm – andere werden jetzt die Augen verdrehen. Ist ja auch alles halb so wild – die Torte ist dann zur Naked Cake worden und hat ja super geschmeckt.

Jetzt aber genug geschrieben – hier geht es weiter zum Rezept.


Zutaten:
Für den Haselnussbiskuit:

6 Eier
200 gr. Zucker
100 gr. Mehl
100 gr. Haselnüsse (gemahlen)
1 P. Backpulver

Für die Füllung:
300 gr. Mascarpone
200 gr. Apfelmus
200 gr. Zucker
6 Blatt Gelatine

Ihr braucht des Weiteren:
Zwei 18er Springformen für den Biskuit (ungefettet – mit Backpapier ausgelegt)
Tortenring (hoch) zum Befüllen
Ofen auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorgeheizt

Herstellung:

Schlagt zuerst in einer großen Schüssel die Eier und den Zucker mit dem Mixer auf höchster Stufe schaumig. Richtig schaumig – das dauert bei mir immer so ca. 10 Minuten.

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In einer separaten Schüssel mischt ihr Mehl mit den gemahlenen Haselnüssen und dem Backpulver und hebt es vorsichtig unter eure Eier/Zucker-Masse.

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Verteilt die Masse dann gleichmäßig auf eure Springformen. Im vorgeheizten Ofen brauchen die beiden Teige ca. 35 Minuten. Auf jeden Fall eine Stäbchenprobe machen.

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Lasst die Böden komplett abkühlen.

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Für die Creme weicht ihr zuerst die Gelatine in kaltem Wasser ein. Für ca. 10 Minuten. Gleichzeitig könnt ihr mit dem Mixer die Mascarpone mit dem Zucker und dem Apfelmus gründlich vermischen.

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Hier hören jetzt die Bilder auf – seltsamerweise habe ich keine vom Stapeln gemacht.

Die Gelatine ausdrücken und auf niedriger Stufe in einem kleinen Topf schmelzen. Ein paar Esslöffel der Mascarponecreme zum Angleichen dazu geben und dann mit dem Rest und einem Schneebesen ordentlich vermischen.

Zum Stapeln die Biskuitböden halbieren und den ersten Boden in einen Tortenring einsetzen. Dann ca. 1/3 der Creme darauf verteilen – nächster Biskuitboden darauf legen – nochmal 1/3 der Creme – nächsten Boden – restliche Creme und letzter Biskuitboden als Abschluss.

Das Ganze jetzt mindestens 3 (besser 4) Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Oder gleich über Nacht.

Wir hatten nur Geduld für zwei Stunden – also nach einem Film war unsere Geduld schon am Ende. Da war die Füllung noch nicht richtig fest. Hat aber dem Geschmack keinen Anbruch getan.

Jetzt kann ich euch nur noch viel Vergnügen beim Nachbacken und beim Genießen wünschen.

Liebe Grüße

Robby(licious)

PS In der Zwischenzeit wurde die Kochsahne vom Koch verkocht und ich hab mir wieder „richtige“ Sahne zugelegt.

 

6 Kommentare zu “Haselnussbiskuit Apfelmusmascarpone (naked cake)

  1. Klingt aber super der „Zufallscake“ 😊

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  2. Hihi, so kann´s gehen, wenn man nicht genau hinsieht 🙂 ! Schön, dass solche Sachen nicht nur mir passieren, das beruhigt mich!
    Die Torte sieht toll aus und schmeckt sicher auch so! Ich hoffe,ihr habt euch den gemütlichen Samstag nicht vom Sahne-Missgeschick verderben lassen!
    Liebe Grüße! Eva

    Gefällt 1 Person

  3. heidibaier@t-online.de sagt:

    <Hi Robert, dazu kann ich nur sagen !!!WOW!!! BussiMA

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